Montag, 19. Oktober 2009

MY LIFE IN SHENYANG

Es wird jetzt mal allerhöchste Zeit über mein Leben in Shenyang zu berichten, was über die Stadt zu erzählen und ein paar Geschichten los zu werden. Zuerstmal ein bisschen etwas über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten:

Shenyang ist groß, riesig! Ca 7 einhalb Millionen Einwohner zählt die Stadt im kalten Nordosten Chinas. Im Winter kann es schon mal bis MINUS 35°C runterkühlen, aber da es im Prinzip sehr trocken und windstill ist, sei das wohl auszuhalten. In der Innenstadt gibt es wahnsinnig viel zu sehen und zu tun! Besonders nennenswert ist zum Beispiel der gigantische Underground Market (der wohl größte Asiens, wie uns berichtet wurde..) bei dem es so ziemlich alles zu kaufen gibt was man als Mode bzw olle Klamotte bezeichnen kann. Ich glaube Katin würde vor vor Anfangen zu weinen und Schulden aufnehmen während einem Tag shopping, wobei das meiste für unsere Verhältnisse ja auch einfach noch total günstig ist! :)
Aber das ist natürlich nicht die einzige Shoppingmöglichkeit: Es gibt einige riesige, gigantische Kaufhäuser und Fashion Street und Middle Street! Gigantische Shoppingmöglichkeiten in gigantischer Variation: Vom verranzten Wühltisch am Wühltisch Markt, bis hin zum Swarovski Supershop der 2 Diamanten da hat und sonst nichts (die sind aber auch mehr wert als alle Wühltische der Stadt zusammen!).
Es geht natürlich auch noch mehr als Shopping: Es gibt hier einige Starbucks, in dem einen in der Fashion Street kennt mich glaube ich der Staff mittlerweile.. :)
Und dann gibt es natürlich auch noch abermillionen Restaurants die mindestens so viele verschiedene Restaurant und Restaurantähnliche Formen aufweisen vom Straßenstand, über das Restaurant mit Hängeschaukeln, tausenden KFC's und MC Donnals bis hin zum feinen kleinen und teuren italienischem Restaurant und natürlich nicht zu Vergessen sind die chinesischen Nudelrestaurants (die machen die Nudeln idR selbst und super lecker!) und die normalen Restaurant die mit dem möchtegern Asiaten bei uns zu vergleichen sind, nur das es hier einfach nur wahnsinnig lecker ist!
Shenyang bietet auch viele Sehenswürdigkeiten wie einen TV Tower, den ich natürlich sofort zum Sonnenuntergang besucht habe, oder den Impirial Palace, der vergleichbar ist mit der Forbidden City in Beijing nur kleiner und quasi als historisches Überbleibsel aus der Qin Dynastie gilt und damit heute eine Museumsfunktion (und-nette-Atmosphäre-zur-Entspannungs-Funktion) einnimmt und vermutlich DIE Attraktion in Shenyang ist. Es gibt noch einige mehr Parks und Temple und sogar eine christliche Kirche, aber das habe ich nicht gesehen!

SO, jetzt aber mal wieder über MICH! :) Ich will euch ein bisschen meinen Shenyang-Alltag näher bringen, insofern man in China irgendwas Alltag nennen kann. Um 6.50 Uhr jeden Morgen fährt der Schulbus und ich habe ALLES versucht um da fitt zu sein.. um 5 aufstehn und früh ins Bett gehen, Spät ins Bett gehen und weniger als 4, früh ins Bett und dann doch erst um 6 raus oder auch normal ins Bett: HILFT NICHTS! Müde war ich absolut immer! Das Schlimmte war eigentlich fast der 10 min Fußweg (oder der 3 Minuten oh-shit-lets-hurry-the-bus-is-allready-there-run). Darauf folgte erstmal eine viel zu entspannte 40 minütige Busfahrt. Dann, yeay: FUSHUN!! Da waren wir in der Pampa und haben erstmal kräftig unsere Temperatur gemessen bekommen bevor wir Lunch...äää.. in China nennt man das ja Breakfast obwohl es wie n' Mittagessen schmeckt.. also bevor wir dann was zu Essen bekommen haben. Danach galt es dann Zeit tot zu schlagen ohne einzuschlafen und Stunden vorzubereiten, den idR war meine erste Unterrichtsstunde um 11.20 Uhr. Danach, is ja schon 12, gabs erstmal happa. Dann noch 3, 2, 1 Stunde unterrichten und danach war der offizielle Teil des Tages auch schon vorbei. Ab jetzt gabs 2 Möglichkeiten:
1.DOWNTOWN: Der Bus hat lappische 60-90 min (je nach Verkehr gebraucht) um uns zurück ins Leben zu bringen! 3 Mal die Woche bin ich dann zum Kung Fu gegangen (dazu später noch mehr!) und manchmal wir waren Shopping oder einkaufen.
2.Nach hause: Klingt so spektakulär wie es auch war.. ja.. Bäume.. Stille.. 2 Menschen: Melanie und ich! (es gibt da schon mehr, die ließen sich nur absolut nicht sehen). Klingt vllt ein bisschen krass jetzt, aber so habe ich mich auch oft gefühlt: Ein bisschen eingesperrt, abgeschieden von der Welt, deshalb.. und jetzt folgt eine Wichtige Neuinformation und gleichzeitige Erklärung warum ich in die Vergangenheitsform abgerutscht bin:

Ich habe Shenyang verlassen und bin jetzt in einer kleinen Stadt genannt Shantan nahe Wenzhou, die ca. 2h Südlich von Shanghai liegt (bitte vorerst einfach googlen). Ich bin heute angekommen (8. Oktober), aber dazu sage ich euch später auch nochmal mehr.. ihr müsst euch erstmal mit Shenyang beschäftigen! ;)

Auf jeden Fall: Um 10 spätestens (oder zumindest war das immer der Plan der nicht immer aufging) gings dann ins Bett und dann kam ein neuer Tag! :) Wahrscheinlich tut sich an dieser Stelle diese eine Geschichte gar nicht so schlecht: Melanie und Ich waren noch ziemlich neu in Shenyang, erste Woche oder so, und sind abends in der Stadt gewesen. Es ist ein bisschen später geworden als wir eigentlich dachten und so war es so halb 11 oder 12 als wir mit dem Taxi daheim ankamen. Im Taxi habe ich, also wir im Prinzip schon ausgestiegen waren, noch ca. 5 min nach meinem Handy gesucht.. ich konnte es nirgendswo finden, weder in meiner Tasche noch im Taxi, war mit aber sicher es während der Fahrt gehabt zu haben. Der megafreundliche Taxifahrer (so was passiert in Shenyang selten, aber manchmal eben doch!) hat mir noch mit Taschenlampe und co suchen geholfen, aber da war nichts. Dann habe ich ihn einfach weiter fahren lassen, dachte mein Handy wird schon irgendwo in meiner Tasche sein! Also laufen wir an den Guards vorbei zu dem Gebäude in dem wir wohnen und müssen feststellen: Das ist abgeschlossen! Mit miesen Fahrradschlößern!!! (inzwischen hat sich herausgestellt dass das kein Unding der Schule ist, sondern Gang und Gebe in China). SHIT! Und was jetzt..? Es ist kalt, es ist Mitternacht, ich hab kein Handy mehr... Da kommt doch tatsächlich auf einmal der nette Taxifahrer winkend mit meinem Handy in der Hand angerannt, den Guard vom Gate hat er grad mitgebracht, um mir mein Handy zu geben. Und der Guard sieht uns da ganz alleine vor der Verschlossenen Türe stehen und bringt uns bei wie man es nachts ins Gebäude schafft: Man hämmert so lange gegen das eine Fenster, bis ein armer, alter Chinesischer Mann aufwacht und im Pyjama die Türe aufschließt. Ich finde es gigantisch wie irgendwie alles an dem Abend zusammengepasst hat sodass wir letztendlich gut durchgekommen sind!
Mein Apartment war für Chinesische Verhältnisse eigentlich ziemlich gut, aber es war eben doch Chinesisch: In meiner Dusche konnte ich leider nicht im stehen Duschen, da, selbst wenn ich die Brause in die Hand genommen habe, der Schlauch nicht hoch genug ging um meine Schultern nass zu machen. Glücklicherweise war das nicht nur ne Dusche, sondern wie daheim (was hier wahnsinnig selten ist!) mit Badewanne.. so saß ich also immer in meiner Dusche und hab quasi gebadet ohne wirklich baden zu wollen. Ziemlich witzig eigentlich, ich glaube ich hätte mir diesen Monat so nen Rentner Duschstuhl gekauft! :) Und dann war da noch mein Schrank mit so riesigen Schiebetüren, die aber leider kaputt waren! 1 Türe hat sich nicht bewegt, die andere hat mich mal halb erschlagen und ist komplett aus der Fassung gefallen! (und wieso man dafür dann tatsächlich echtes, schweres Holz verwendet versteh ich einfach nicht) und dann war da noch mein Fenster.. es war einfach undicht! Ich komme in Melanies Zimmer, weils bei mir einfach zu kalt war und bei ihr ist es tatsächlich 10 Grad wärmer.. und die hatte tatsächlich in dem Moment auch das Fenster sperangelweit offen.. Ich hab das nie gerafft.. Wie kann es bei ihr, im Außenteil eines U-förmigen Gebäudes bei offenem Fenster 10 Grad mehr haben wie auf der Innenseite bei einem zuhenem aber undichten Fenster? Und dann war da noch meine Toilette.. ja.... also … an dem einen Tag ist sie oben über gelaufen, weil das Wasser nicht ab ist. Jedes Mal wenn irgendwer im Haus die Spülung an diesem Sonntag benutzt hatte, stand mein Bad ein paar cm mehr unter Wasser. Panisch hatte ich bei der Schule angerufen: WIR BRAUCHEN HILFE... aber Sandra, es ist doch Sonntag! Da arbeitet doch keiner.. NEIN; JETZT; HILFE!! 5 MIN SPÄTER UND ALLES IST HIER ÜBERFLUTET.. und nach noch 3 Anrufen und ner sms kam doch dann tatsächlich 30 min später jemand. Als wir auf den Toilettenmenschen (der ein Mann und eine Frau war) gewartet haben ist dann Melanies Lampe aus der Wand gebrochen und hat ein riesen mega Loch in der Wand freigegeben (Wieso auch immer ein mega Loch hinter dieser Lampe war) und wir haben mit gemeinsamen Kräften und Schnur und Klebeband das Ding bis zum heutigen Tag an der Wand gehalten. Ziemlich cool, oder?

Was auch ziemlich cool ist: Kung Fu! :) Der Meister ist irgendein super Filmstar, ders wirklich drauf hat und im Asiatischen Raum für seine Filme auch ziemlich bekannt ist. Der Kerl ist super nett und schafft es auch ohne Englisch was beizubringen. Insgesamt war es immer eine tolle Mischung aus Kicks, Geschicklichkeitsübungen, Selbstverteidigung und auch Acrobatics. Es hat mega viel Spaß gemacht und ich war wirklich traurig der Gruppe Goodbye sagen zu müssen- aber jetzt mache ich in Shantan Teakwondo! :) Falls ich mich wenn ich daheim ankomme noch erinnern kann wie es geht, kann ich euch gerne mal über meinen Rücken werfen! :)

A pro pro werfen.. Inzwischen weis ich wie scheiße es ist wenn Schüler während der Stunde aus dem mühsam kopierten Papier einen Flieger basteln und ihn dann auch noch (viel zu offensichtlich) in die Lüfte starten lassen.. it sucks!! Aber meistens wird Sandra dann ganz böse, der Schüler muss neben mir an der Tafel sitzen und dann passt die Sache wieder. In Fushun in der Middleschool war teaching im allgemeinen nicht sonderlich schwer: Man nimmt das Buch und behandelt in seiner Stunde was die Schüler letzte Woche bereits gelernt haben! Das ganze versucht man so spaßig wie irgendwie möglich mit spielen und co zu machen und nebenbei noch ein paar Vokabeln oder so zusätzlich mit reinzubringen. Die Schüler sind nach chinesischem Maßstab ziemlich schlau und müssen wahnsinnig gut in den Bewerbungstests sein um überhaupt an die Schule zu dürfen (die lernen tatsächlich nen kompletten 1-Seite-Dialog in 3 min, aber Kreativität=0!!). Dongbei Yucai ist quasi DIE Schule in China. Ich habe hier mit Leo, dem für mich Verantwortlichen an der Schule in Shantan geredet, und er fragte wo ich vorher war. Aud 'dongbei yucai' folgte nur ein 'wow..my sister tried 10 years to get there, she never made it!' So befand ich mich also an DER Eliteschule Chinas, die außerhalb des Landes aber dennoch keiner kennt- vermutlich würde das Leben dort auch kein nicht-asiatischer Schüler überleben. 7.30 Uhr morgends: Sandra kommt in der Schule an: Die Schüler lesen im Chor in ihrem Klassenzimmer; 12.30 Uhr mittags: Ah..Mittagspause! Was die Schüler da wohl machen? Hausaufgaben..oder Schlafen!; 16.30 Uhr: Sandra verlässt die Schule, die Schüler büffeln in ihrem Klassenraum. Daraufhin Sandra zu einer Lehrerin: Wie lange geht die Schule hier eigentlich? Lehrerin: Bis halb 10! Danach gehen die Schüler auf ihr Zimmer, putzen sich die Zähne und um 10 machen wir das Licht aus. Wieso fragst du?!
Es ist schrecklich und meiner Meinung nach auch absolut nicht lebenswert. In meiner Hopes and Ambitions lesson haben in den meisten Klassen mindestens 1 Schüler auf seinen hope-Zettel geschrieben, dass er Jedermann töten will.. ziemlich krass! Und das kommt nicht von Computerspielen (dazu hat der Yucai Schüler nämlich keine Zeit!). Auch die Lehrer da arbeiten sich kaputt. Carol, eine liebe nette Englischlehrerin in Grade 8 verbringt am Tag ca. 10 h in der Schule, 2 im Bus zur Schule und nach hause und den Rest bereitet sie tatsächlich Stunden vor, denn wenn ihre Schüler schlecht abschneiden ist das ihre Schuld und sie verliert ihr Gesicht vor allen Kollegen und riskiert damit sogar ihren Job! Und so grübelt sie Tag und Nacht wie man es besser machen kann und hängt sich 110% rein und vergisst dabei, dass ein Job doch eigentlich Job heißt und nicht Leben, aber das geht wohl den meisten an der Yucai so.
So ähnlich war das Leben von mir in Shenyang deshalb auch: 9 h an der Schule jeden Tag (es gibt nur einen Bus hin und einen zurück!) und den Rest des Tages quasi im Bus.. das ist wirklich nicht was man sich unter einem Auslandsjahr vorstellt! Es wäre alles halb so schlimm wenn man nicht zwischen den 2 wichtigen Punkten: Schule (Fushun) und Shenyang Downtown leben würde und für beides Busse brauchte. Ich habe TTC, der Organisation hier, dann erzählt dass ich unglücklich bin und nicht das erleben kann wofür ich her gekommen bin, dass ich mich in gewisser Weise eingesperrt fühle und das so nicht sein sollte und dann kam das Angebot: Do you wanna switch placement to the south? Und ich habe meine Chance wahrgenommen und ja gesagt! Und so stand schon 2 h später fest: Sandra verlässt Shenyang nach der Golden Week (den Herbstferien) Anfang Oktober und versucht woanders ihr Glück! Darüber aber ein andermal mehr.

Nochmal kurz zur Yucai: Die Organisation der ca. 4000 Schüler, manche gerademal 6 Jahre alt, ist gigantisch! Den ganzen Tag über sieht man Klassen über das Schulgelände buchstäblich marschieren in ihren Klassen als Trupp. Dazu wird wie bei der Army gerufen und wer Fehler macht wird angeschrien. Alles ist organisiert: Einfach in die Cafeteria gehen und sich vordrängeln geht da gar nicht, man maschiert dort hin als Klasse, wartet vor der Türe auf Eintrittserlaubnis und dann fängt Klasse 1, Schüler 1 an als erster sein Essen zu bekommen! Die Schüler überwachen sich gegenseitig, der Klassenbeste steht mit Stift und Papier da und beobachtet seine Mitschüler während der Augenentspannungsübung, die 3 mal am Tag statt findet: Wer sich nicht genug entspannt wird aufgeschrieben. Auf dem Gang stehen dann noch weitere Schüler, die den Gang überwachen, verdächtiges aufschreiben und auf gut Glück in Klassen reinhaschen. Es ist verrückt! In den Klassen mit den strengen Lehrern (es ist schon ok einen Schüler in China zu schlagen..zumindest in gewissem Maße) beruhigt sich die Klasse immer panisch selbst, sobald es ein bisschen lauter wird. Da steht der Klassensprecher auf und schhhhht alle leise, der Lehrer könnte ja vorbei kommen, man weis nie! Es vergeht kein Tag an dem man nicht einen Lehrer auf dem Gang übelst Schüler anschreien hört und an Schülern vorbei geht, die die Wand von 5 cm Entfehrnung anstarren, ohne sich einen cm zu rühren. Das klingt vllt alles ein bisschen krass, aber das ist es im Prinzip auch. Aber es gibt auch Momente in denen man dann doch mal Schüler Basketball spielen sieht, Schüler die Spaß haben und viel in meinem Unterricht gelacht haben, man stellt fest dass sie doch lebende Teenager sind und mit dem Erwachsenwerden kämpfen mit allem was dazugehört. Dazu diesen kleinen Dialog:
Brainstorming zum Thema freetime activities:
Schüler1: We dont have free-time teacher.
Me: You have! Next week there will ne holidays, won't there?!
Alle Schüler: Yes, teacher.
Me: So, what do you do in your free-time?
Schüler2: Flirting with a girl.
Schüler3: Kissing a girl.
Schüler4: Sleeping with a girl (inzwischen komme ich Bedrängnis was ich da jetzt an die Tafel schreibe und mache 3 Punkte hinter Kissing)
Schüler5: Playing with the dick!
Me: So what?
Schüler5: P-l-a-y-ing with the dick!
Me: Eating a pig?!
Schüler5: NO TEACHER! PLAYING WITH THE DICK!
Me: Allright, good! Eating a pig. Sometimes you can have a big party and grill a whole pig over a fire. Thats very nice!

Insgesamt zusammengefasst würde ich über Fushun folgendes sagen: Die Schule ist gigantisch groß und es ist fantastisch wie man 4000 Schüler beherbergen, verpflegen und unterrichten kann ohne ein totales Chaos. Die Schüler haben hart zu büffeln und kein besonders tolles Leben aus meiner Sicht, aber die Schule- schon alleine durch den Namen- wird den Kindern später ein vllt besseres und einfacheres Leben ermöglichen. Es sichert ihren Platz in der sozialen Oberschicht. Für mich als Lehrer war es auf der einen Seite eine sehr gute Schule, da die Schüler doch schon ziemlich viel verstehen, meist leise und aufmerksam sind und total motiviert wenn es mal darum geht nicht zu schreiben (was ich eigentlich auch nie gemacht habe) . Es war aber auch keine gute Schule für meine China Erfahrung, denn man sieht nur Yucai und nicht mehr China, da man so viel in der Schule bzw. im Bus ist!

Zum Schluss nochmal ein bisschen was übers Nachtleben. In Shenyang war ich eigentlich abends immer in einem oder zwei dieser Lokalitäten:
1.Green Mile
Eine „westliche Bar mit Englisch sprechendem Personal“ (einer da kann ein bisschen Englisch!). Wir waren da öfters, da uns Arren, einer von TTC der schon seit Januar in Shenyang ist, die Bar als erstes gezeigt hat. Aber wirklich toll ist sie eigentlich nicht. Im Hinterraum kann man Billard spielen und es sitzen immer ein paar seltsame Westerners an einem Tisch und spielen Poker...Als ich das letzte Mal da war hat mir ein betrunkener Kanadier versucht Koks zu verkaufen, hat von unserem Tisch die Zigaretten geklaut und die riesige gelbe Mayoneseflasche der Bar noch dazu.
2.Sunny's 88
Das ist eine art Disco mit sau coolem Design und beschissener Musik. An den Wänden hängen Tausende Gemälde, sogar an der Decke und alles ist aus Holz. Es wirkt ziemlich cool, ich hab leider keine Fotos gemacht, werd aber die Shenyang Leute fragen vielleicht welche zu machen. Die Music ist RnB und HipHop. Das ist DIE Clubmusic in China. Ich war noch in keinem richtigem Electro-Club, seit meinem letzen mal im Douala kurz vor meinem Abflug.
3.The Knight Readers
Der Stuff versucht immer sein allerbestes um dir einen guten Abend zu verschaffen. Das bisschen Englisch was die haben wird voll und ganz ausgepackt. Emma, ein Mädel das da arbeitet, ist ziemlich cool und nett. Sie hat mit einen neuen, coolen Drink gezeigt: German Chocolate! Hier das How-to für alle meine Studentenfreunde (damit kann man sich glaube ich beliebt machen!): http://www.drinksmixer.com/drink1516.html . In der Bar spielen sie oft Lifemusik (ein Typ der Gitarre spielt und singt, ziemlich gut) oder alles mögliche an Musik, mal den derbsten Rap, dann wieder Oldies..man muss Glück haben! Kann sich aber auch immer was wünschen und wenn einem die Musik gefällt geben die einem auch eine CD mit den Songs des Abends mit heim! Ganz zum Schluss, bevor die Bar dann zusmacht, gibt’s zum Abschied einen frisch gepressten Wassermelonensaft (das müsst ihr probieren!!! SAU LECKER!!)


So viel dann von mir über Shenyang. Falls ihr noch mehr wissen wollt, FRAGT! Ich beantworte gerne alle eure Fragen.

P.S. Hab ich schon erwähnt, dass es möglich ist in einem Bus fliegen zu lernen? Ihr glaubt mir nicht? Unser Schulbus...
JA, der Schulbus, war immer deutlich zu schnell. Die 4 Spuren auf unserer Seite haben auch nie ausgereicht um nach Fushun zu kommen, man geht schon mal auf die 3. Spur der Gegenfahrbahn und die Hupe, aber das gilt für fast jeden Chinesischen Autofahrer, ist der absolut beste Freund des Fahrers und wenn man die nicht alle 20 Sekunden drückt, dann macht man was falsch. Sobald nur der winzigste Hügel oder Huckel oder ein Löchlein im Boden war (was in China durchaus mal vorkommt) schleudert es es einem aus dem Sitz und man hebt tatsächlich für ein paar Millisekunden ab und hüpft richtig! (das tolle daran ist, dass man dabei noch versucht zu schlafen..)
Nach der Schule, wenn man nach Downtown Shenyang will, nimmt man den Bus, der durch eine quasi Motorcrossstrecke fährt. Der Bus ist wortwörtlich manchmal kurz vor dem Umkippen und man muss sich festhalten. Wie bei einem Schiff in deinem Sturm geht es auf und ab und auf und ab sodass man manchmal nur den Himmel sieht und dann wieder auf Sand/Erde/Matsch zu fährt. Melanie und ich lagen immer fast lachend auf dem Boden des Busses, einerseits weil es schwerwar sich im Sitz zu halten und andererseits weil es einfach so komisch ist, dass der Bus tatsächlich jeden Tag diese Strecke für die paar Hundert Meter fährt (genauso wie viele andere) und es so uneben und scheiße ist, aber es gibt einfach keine Straße und geebnet oder so wird das auch nicht! :)

Ich vermisse euch alle sehr und hoffe auch was von euch zu hören.
Eure Sandra

2 Kommentare:

  1. UUUiiii man man man was du schon alles erlebt hast ^^... achso mir gehts soweit gut - mannheim ist gar nicht meine stadt ^^ aber ansonsten ist es echt gut ^^... hab mich gefreut was von dir zu hören ... alles liebe claudia ^^

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